Beiträge aus dem 
aktuellen Schuljahr

 

 

6a und 6b auf den Spuren der Römer im mittelfränkischen Weißenburg

Sicherlich um einiges komfortabler als es die alten Römer gekonnt hätten, begaben sich die Klassen 6a und 6b am Mittwoch, dem 09.10.2013, im Rahmen des Exkursionstages mit dem Bus und in Begleitung von Frau Denicolo, Frau Oberst und Frau Schröppel in die Römerstadt Weißenburg. Als eine der ältesten römischen Siedlungen im Süden Deutschlands hält die ehemalige Garnisonsstadt auch für jüngere Gäste spannende Zeugnisse antiker Vergangenheit bereit und eignet sich damit hervorragend für einen Ausflug in frühere Zeiten.
Vor Ort bekam jede Klasse eine eigene Führung, zunächst über das Gelände mit dem teilrekonstruierten Kastell Biriciana. Trotz des nasskalten Wetters ließen sich die Schüler, teilweise in leichter Bekleidung, von der Bedeutung der römischen Überreste beeindrucken. Wer auf dem großen Biriciana-Gelände jedoch noch nicht gänzlich zu überzeugen war, kippte spätestens beim Rundgang durch die außergewöhnlich gut erhaltene Bäderanlage aus römischer Zeit, unweit des großen Römerkastells, aus seinen Calcei (Schuhen).
Den ausgezeichneten Erhaltungszustand dieser Reste römischer Thermen erkannten auch die Schüler, die vom Führungssteg aus, von dem man alle Räumlichkeiten der Therme überblicken konnte, das römische Erbe mit größtem Eifer per Kamera dokumentierten und dabei beinahe vergaßen, dass sie an einer Führung teilnehmen. Neben Teilen des früheren Gymnastikhofes mit Säulengang waren auch Reste einer späteren Sporthalle zu sehen. Interessant waren vor allem Zeugnisse zur römischen Heiztechnik. Die jungen Besucher konnten gut nachvollziehen, wie die Räume mittels der so genannten Hypokaustenheizung aller Wahrscheinlichkeit nach beheizt worden waren.
Bei den Ausgrabungsarbeiten kamen zudem zahlreiche andere Funde, so z.B. Schmuckgegenstände, kosmetische Geräte, Scherben von Ton- und Glasgefäßen, Spielsteine und Münzen, ans Tageslicht. Einiges davon konnten die beiden Klassen im Weißenburger Römermuseum, der dritten und letzten Station der Exkursion, bestaunen. Doch nicht nur dadurch gelang es dem Museum, seinen jungen Besuchern das römische Erbe dieser charakteristischen Stätte römischer Kultur am Limes in Raetien eindrucksvoll zu vermitteln. Mit großem Interesse besahen sich die Schüler dort unter anderem den größten römischen Schatzfund in Deutschland, den Weißenburg einem Lehrer, der im Jahr 1979 in seinem Garten ein Spargelbeet erweitern wollte, zu verdanken hat.
Trotz des nur zweieinhalbstündigen und damit relativ kurzen Aufenthalts im römischen Weißenburg sind für Schüler wie Lehrkräfte dank der informativen sowie sehr anschaulich gestalteten Führung die stillen Überreste doch lebendig geworden und es wäre in der Tat schade, wenn eine solche Exkursion in die römische Vergangenheit zukünftigen 6. Klassen vorenthalten bliebe.

Kathrin Schröppel